KI‑generierte Inhalte schaden Ihren Google‑Rankings nicht

Andreas Straub • 13. Nov. 2025

6 Min. Lesezeit

AI‑generated content ist überall. Viele denken noch immer, Google bestraft Texte aus ChatGPT & Co. Die Daten sagen etwas anderes. In diesem Blogpost zeige ich Schritt für Schritt, worauf Sie achten müssen.
Zwei Geschäftspersonen, die mit Stiften Daten auf einem Tablet-Display analysieren

Inhaltsverzeichnis

Warum reden alle über “AI content” ?

KI‑Tools schreiben heute E‑Mails, Produkt­texte und sogar Mathe­aufgaben. Klar fragen sich Website‑Betreiber, ob das Such­maschinen­optimi­erung (SEO) stört. Google sagte 2023 ganz offen, dass es nicht gegen KI‑Texte ist. Seitdem zeigt der Such­gigant sogar AI Overviews direkt im Such­fenster. Das ist ein starkes Zeichen: Google will Inhalte bewerten, nicht deren Entstehungs­weise.

Die Behauptung “Google bestraft KI” – Mythos oder Fakt?

Im Netz kursieren Posts, die Strafen prophezeien. Doch Google nennt nur zwei echte Gefahren: niedrige Qualität und Spam. Ob die Worte von einem Menschen oder einer Maschine stammen, ist egal. Die Herkunft des Textes spielt keine Rolle, nur der Nutzen für die Leser zählt. Wer rein automatisiert Inhalte produziert, die keinen Mehrwert bieten, läuft Gefahr, in der Sichtbarkeit abzufallen, unabhängig vom Urheber. Heißt konkret: Wenn KI-Texte hilfreich, fundiert und sauber strukturiert sind, haben sie genauso gute Chancen auf ein Top-Ranking wie jeder andere Inhalt.

So wurde die Wirkung von AI Content auf das Google Ranking gemessen

Ansatz der Studie

Der Ablauf war wie folgt, um ein möglichst objektives Ergebnis zu erzielen und mögliche Verzerrungen zu vermeiden, entschieden sich die Analysten für einen besonders breiten und zufälligen Ansatz. Zunächst wurden 100.000 Keywords mithilfe des Ahrefs Keywords Explorers ausgewählt – rein zufällig, ohne inhaltliche Vorauswahl. Für jedes dieser Keywords wurden anschließend die jeweils 20 bestplatzierten URLs ermittelt, also insgesamt zwei Millionen potenzielle Platzierungen.

Aus diesen URLs wurden die tatsächlichen Inhalte gesammelt, was in Summe rund 600.000 einzelne Seiten ergab. Jede dieser Seiten wurde anschließend durch den firmeneigenen KI-Content-Detector geprüft, um den Anteil künstlich generierter Inhalte zu analysieren. So entstand eine fundierte Datengrundlage, die Aufschluss über den tatsächlichen KI-Einsatz in den aktuellen Top-Rankings gibt.

Ergebnis des Detektors

Das Ergebnis der Analyse durch den KI-Content-Detector zeigt ein klares Bild: Nur ein kleiner Teil der untersuchten Seiten – nämlich 4,6 % – wurde als vollständig KI-generiert eingestuft. Auf der anderen Seite gelten 13,5 % der Inhalte als rein menschlich erstellt. Der mit Abstand größte Anteil, nämlich 81,9 %, besteht aus einer Kombination beider Ansätze – also aus Texten, die sowohl menschliche als auch KI-basierte Elemente enthalten.

Mischungen

Bei den Inhalten, die als Mischung aus menschlicher und KI-generierter Arbeit klassifiziert wurden, lohnt sich ein genauerer Blick auf das Ausmaß der KI-Nutzung. Ein kleiner Teil – rund 13,8 % – wies nur sehr geringe Anteile auf, bei denen die künstliche Intelligenz überhaupt zum Einsatz kam. In diesen Fällen lag der KI-Anteil zwischen 1 und 10 % und diente vermutlich eher der Feinkorrektur oder Ideenverfeinerung.

Der größte Teil, nämlich 40 %, bewegte sich im mittleren Bereich mit einer moderaten KI-Nutzung von 11 bis 40 % des Seiteninhalts. Hier scheint die KI gezielt zur Unterstützung eingesetzt worden zu sein, etwa für bestimmte Absätze oder zur sprachlichen Glättung.

Bei weiteren 20,3 % war die KI-Beteiligung bereits deutlich ausgeprägter – zwischen 41 und 70 % der Inhalte stammten aus automatisierten Quellen. In diesen Fällen dürfte die KI bereits eine zentrale Rolle in der Texterstellung gespielt haben.

Und schließlich gab es auch Seiten mit fast vollständig KI-generierten Inhalten: 7,8 % erreichten eine sehr hohe Quote zwischen 71 und 99 %.

Was sich aus diesen Zahlen ableiten lässt: Die Mehrheit der gut platzierten Seiten bei Google setzt inzwischen in irgendeiner Form auf KI – mal dezent, mal deutlich spürbar. Reiner Mensch- oder reiner Maschinen-Content ist eher die Ausnahme. Die besten Ergebnisse scheinen aktuell vor allem durch eine ausgewogene Kombination beider Ansätze erzielt zu werden.

Die meisten Top Webseiten sind KI unterstützt

Die Auswertung des Teams zeigte: Reine, vollständig manuell erstellte Inhalte sind in den Google Top 20 eher die Ausnahme. Lediglich 13,5 % der analysierten Seiten kommen ganz ohne KI aus – der Großteil nutzt sie bereits in irgendeiner Form.
Ob zur Optimierung, Ideenfindung oder für einzelne Textpassagen – KI ist längst in den Redaktionsalltag integriert. Tools wie Google Docs, Schreibassistenten oder SEO-Software setzen zunehmend auf intelligente Unterstützung.
Dass Google diesen Wandel berücksichtigt, zeigt sich im Rankingverhalten: Auch Seiten mit KI-Anteilen schneiden gut ab. Die Sorge, KI-Inhalte würden grundsätzlich abgestraft, scheint unbegründet.
Eine große Branchenumfrage mit 879 befragten Marketern unterstreicht diesen Trend: 87 % nutzen bereits KI-Tools, um Content zu erstellen – von Social Posts bis hin zu Suchmaschinen-optimierten Texten.

Illustration einer KI-gesteuerten Suchmaschine mit Robotersymbol, Medienfenstern und Google-Suchleiste

Google bestraft oder belohnt KI‑Content nicht

Im Rahmen der Untersuchung wurde auch der Zusammenhang zwischen dem Anteil an KI-generierten Inhalten und der jeweiligen Ranking-Position genauer betrachtet. Dabei ergab sich ein Korrelationswert von 0,011 – ein extrem niedriger Wert, der statistisch als bedeutungslos gilt. Mit anderen Worten: Es lässt sich kein relevanter Zusammenhang zwischen dem Einsatz von KI und der Platzierung in den Google-Suchergebnissen feststellen.

Weder scheint ein hoher KI-Anteil das Ranking spürbar zu verschlechtern, noch sorgt ein rein menschlich erstellter Text automatisch für bessere Sichtbarkeit. Die Position einer Seite in den Suchergebnissen hängt demnach von vielen Faktoren ab. Der KI-Anteil allein spielt offenbar keine entscheidende Rolle. Google straft den Einsatz künstlicher Intelligenz also nicht grundsätzlich ab, bewertet ihn aber ebenso wenig als klaren Vorteil.

KI Websites selten unter den besten

Die Ergebnisse der Analyse deuten darauf hin, dass Seiten, die bei Google auf Platz 1 ranken, tendenziell einen etwas geringeren Anteil an KI-generierten Inhalten aufweisen. Die Studie unterscheidet dabei drei Kategorien: Inhalte mit einem KI-Anteil von 0 bis 30 % gelten als minimal KI-gestützt, zwischen 30 und 70 % als moderat, und bei einem Anteil von 70 bis 100 % spricht man von stark KI-unterstützten Texten.

Interessanterweise zeigt sich, dass Seiten mit einem minimalen KI-Anteil häufiger auf den Spitzenplätzen vertreten sind als solche mit stark KI-dominierten Inhalten. Die Unterschiede sind also messbar, aber nicht dramatisch. Rein KI-generierte Inhalte können durchaus gut ranken.

Fazit

Keine Angst vor AI Content. Unsere Sprache ändert sich und unsere Schreib­werkzeuge auch. Die Daten zeigen: KI‑Unterstützung ist heute normal. Google bewertet, was Leser bekommen, nicht wer tippt. Setzen Sie deshalb auf einen klugen Mix aus menschlicher Kreativität und KI‑Effizienz. Dann sichern Sie sich die besten Rankings, viel Vertrauen und sparen eine Menge Zeit­.

Brauchen Sie Unterstützung für Ihren Content?

Wir kümmern uns um Ihre Website